Als dritter Fritz-Leonhardt-Preisträger wurde Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. hc. René Walther aus Basel in der Schweiz ausgewählt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand am 21. Oktober 2005 in der Universität Stuttgart im Tiefenhörsaal statt.
René Walther, 1928 in Basel geboren, studierte Bauingenieurwesen an der ETH Zürich und promovierte 1957 an der Lehigh University in Betlehem. Anfang 1960 berief Prof. Fritz Leonhardt Dr. Walther als Leiter der Abteilung Stahl und Beton des Otto-Graf-Instituts der Technischen Hochschule Stuttgart.
1964 gründete René Walther das Ingenieurbüro Walther, Mory, Maier in Basel 1975 folgte Walther einem Ruf auf eine Professur der École Polytechnique Fédérale de Lausanne.
Seine Forschungsarbeiten öffneten den Weg zu den heutigen Schrägseilbrücken mit sehr schlanken Längsträgern. René Walther baute selbst die erste Brücke dieser Art und zwar über den Rhein bei Diepoldsau mit rund 100 Metern Spannweite.
Prof. Walther, aus dessen Schule viele gute Ingenieure hervorgegangen sind, förderte die Akzeptanz guten Bauens durch die Behörden.
In seinen Publikationen, darunter „Construire en Béton, Synthese pour architectes“ stellte er konstruktive Elemente und ihre Anwendungen leicht verständlich dar. - Das Leitfoto zeigt den Papierturm, Wahrzeichen des Schweizer Pavillons bei der Weltausstellung 1992 in Sevilla, ein 35 m hoher Turm, der - um den ephemeren Charakter einer Weltausstellung zu unterstreichen - vornehmlich aus Papier bzw. Karton bestehen sollte.