Die Zahl der Planungsbüros in Baden-Württemberg, die negative Folgen spüren, ist seit der letzten Befragung vom vergangenen November zwar leicht angestiegen. So geben mittlerweile 63 Prozent der Befragten an, dass sich die negativen Folgen bemerkbar machen - das sind 7 Prozent mehr als noch im November. Bei der wirtschaftlichen Lage zeichnet sich jedoch eine Verbesserung ab: Nur noch rund ein Viertel der Büros und somit 9 Prozent weniger als im Dezember gab an, dass negative wirtschaftliche Folgen entstanden seien oder sich abzeichneten. Auch bei der wirtschaftlichen Entwicklung zeichnet sich eine leichte Entspannung ab: Hatten im November noch 47 Prozent der Büroinhaber für die kommenden drei Monate eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage erwartet, sind es in der aktuellen Befragung nur noch 35 Prozent. Betroffen sind vor allem Büros mit gewerblichen und öffentlichen Auftraggebern.
Verhaltener Blick nach vorne
"Die Ergebnisse lassen uns etwas optimistischer nach vorne blicken. Ich bin überzeugt, dass die Planerinnen und Planer zusammen mit den bauausführenden Betrieben einen wichtigen Beitrag zur Konjunkturbelebung nach der Corona-Pandemie leisten werden. Es muss jedoch sichergestellt sein, dass die Kommunen gestärkt werden und Bau- und Sanierungsprojekte nicht ins Hintertreffen geraten. Eine Gefahr für die Planungsbranche stellen auch die Verzögerungen in den Genehmigungsprozessen und bei Lieferungen sowie Materialengpässe dar", sagte INGBW-Geschäftsführerin Davina Übelacker mit Blick auf die Umfrageergebnisse.
Ingenieurbüros kämpfen deutschlandweit mit Verzögerungen und Engpässen
Deutlich wurde bei der deutschlandweiten Befragung auch, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Ingenieur- und Architekturbüros mittlerweile anders gelagert sind als zu Beginn der Pandemie. Während sich der Auftragseingang stabilisiert hat und weniger Büros über abgesagte oder verschobene Aufträge klagen, steigt der Anteil der Büros, die mit Personalausfällen auf der Baustelle oder im eigenen Büro zu kämpfen haben. Sprunghaft gestiegen ist im Vergleich zum November 2020 auch der Anteil der Büros, die über Verzögerungen in den Genehmigungsprozessen klagen und Lieferverzögerungen sowie Materialengpässen auf der Baustelle. Ob die Lieferverzögerung in Verbindung mit der Corona-Pandemie stehen, lässt sich aus den Umfrageergebnissen jedoch nicht ersehen.
Die Online-Umfrage fand vom 19. bis 28. April 2021 statt und wurde gemeinsam von Bundesingenieurkammer und Bundesarchitektenkammer bei dem Marktforschungsunternehmen Hommerich & Reiß in Auftrag gegeben. In die Datenanalyse flossen insgesamt Angaben von 5.102 Befragten ein. Eingeladen waren alle selbstständig tätigen Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammern der Länder. Es ist die vierte Corona-Kurzbefragung, die innerhalb der vergangenen 12 Monate durchgeführt wurde
Die ausführlichen Ergebnisse der 4. Corona-Umfrage 2021 finden Sie unter diesen Links:
Ergebnisse der 4. Umfrage für Ingenieurbüros | mit Auswertung nach Bundesländern (lang) https://bingk.de/wp-content/uploads/2021/05/2021_BAK_BIngK_Corona-4_Bericht-Ingenieure.pdf
Ergebnisse der 4. Umfrage für Architektur- und Ingenieurbüros (kurz) https://bingk.de/wp-content/uploads/2021/05/2021_BAK_BIngK_Corona-4_Bericht-Gesamt_Kurzfassung.pdf