INGBW-Präsident Rainer Wulle betonte: "Dieses Abkommen ist für beide Länder ein großer Gewinn. Baden-Württemberg ist zunehmend auf Ingenieurfachkräfte auch aus dem Ausland angewiesen. Auf der anderen Seite können junge ägyptische Fachkräfte hier berufliche Erfahrungen sammeln. Und sollten sie doch irgendwann in ihr Heimatland zurückkehren, haben wir enge kulturelle und wirtschaftliche Kontakte aufgebaut."
Der Gründungspräsident und Stiftungsratsvorsitzende der GUC, Prof. Dr. Ashraf Mansour, sagte: "Nicht nur die ägyptischen Studierenden profitieren von dieser Kooperation. Baden-württembergische Unternehmen haben die Möglichkeit, ideal vorbereitete Nachwuchstalente zu gewinnen, die neben exzellentem Fachwissen auch interkulturelle Erfahrung mitbringen und so den Zugang zu weiteren Märkten und Menschen eröffnen."
Nach Angaben des Gründungspräsidenten folgen die GUC-Studiengänge deutschen Curricula und sind in Deutschland und anderen Ländern akkreditiert. "Mit unseren renommierten Partneruniversitäten – Stuttgart und Ulm – sind wir seit unserer Gründung eng verbunden und stellen so sicher, dass wir sowohl im Bereich Forschung als auch in der Lehre auf dem neusten Stand sind", sagte Mansour. Die GUC-Absolventen sammelten außerdem bereits während des Studiums im Industry Park der Universität praktische Erfahrung an Anlagen unter anderem der Firmen Festo, Trumpf oder Carl Zeiss.
INGBW-Hauptgeschäftsführer Daniel Sander sagte nach der Vertragsunterzeichnung in Anwesenheit einer Delegation aus GUC-Vertretern und ägyptischen Journalisten: "Die Ingenieurkammer weitet angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels ihre Aktivitäten zur Anwerbung von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus dem Ausland aus. Solche Kooperationen sind sehr wichtig, denn wenn der Fachkräftemangel in unserem Land erst richtig akut ist, muss man handlungsfähig sein. Die GUC-Absolventen werden wir hier leicht vermitteln können. Ihre Ausbildung ist beeindruckend, davon konnte ich mich in Kairo überzeugen."
Die GUC ist nach eigenen Angaben eine private Stiftungsuniversität in Kairo nach dem Modell deutscher technischer Universitäten. Fachliche Schwerpunkte sind Ingenieurwissenschaften, angewandte Naturwissenschaften, Pharmazie und technisch orientiertes Management. Sie wurde unter der Schirmherrschaft des Ägyptischen Ministeriums für Höhere Bildung und des Baden-Württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst 2003 eröffnet und wird unterstützt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Botschaft in Kairo, der Arabisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (AHK) und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Universitäten in Tübingen und Mannheim.