Mit der "Besonderen Ehrenmitgliedschaft" zeichnet die INGBW Persönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise für die Ingenieure im Land eingesetzt haben und selbst nicht Ingenieure sind. Claus Schmiedel, der neben seinem politischen Engagement bis 1992 als Berufsschullehrer tätig war, ist erst das zweite Besondere Ehrenmitglied der 1990 gegründeten Ingenieurkammer. Nur der frühere Gründungshauptgeschäftsführer der INGBW und Landtagsabgeordnete, Manfred Pfaus, wurde bisher auf diese Weise ausgezeichnet.
"Wir ehren heute einen Politiker, der sich – ohne selbst Ingenieur zu sein – mit Herzblut für die Sache der Ingenieurinnen und Ingenieure in Baden-Württemberg eingesetzt hat", sagte Engelsmann. Schmiedel begeistere sich für die Errungenschaften und Leistungen des Ingenieurberufs und habe als gut informierter Ansprechpartner stets das direkte Gespräch mit den Fachleuten gesucht. "Er trug so die Erfahrungen und Wünsche der Praktiker in die Politik hinein", betonte Engelsmann.
Im politischen Geschäft habe er sich insbesondere für den Bau – sei es Wohnungsbau, Infrastrukturbau oder Großprojekte – stark gemacht. Bei wichtigen berufspolitischen Anliegen wie etwa der Fachkräftesicherung oder dem Erhalt der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, HOAI, habe er sich mit großem Einsatz für die Interessen der Ingenieure eingesetzt.
Die Ingenieurkammer habe Schmiedel stets engagiert und zugewandt mitbegleitet. Zuletzt habe er sich unter der der grün-roten Landesregierung im Rahmen der Berufsrechtsnovelle gegen erhebliche Widerstände für die Übertragung der Zuständigkeit ausländischer Ingenieurabschlüsse auf die INGBW eingesetzt.
"Herr Schmiedel, Sie besitzen nun alle Rechte eines Kammermitglieds", begrüßte Engelsmann das neue Kammermitglied. Claus Schmiedel, der bei der Landtagswahl im März kein Mandat mehr erlangt hatte, kommentierte dies humorvoll mit den Worten: "Raus aus dem Landtag, rein in die Kammer." Die Arbeit der Berufskammern sei wichtiger denn je, betonte Schmiedel. Auch in seiner neuen Funktion als Berater der Steinbeis-Stiftung bleibe er der Ingenieurkammer weiter verbunden. Über ein erstes gemeinsames Projekt gebe es bereits Gespräche. "Ich fühle mich sehr geehrt. Alles Gute den Ingenieurinnen und Ingenieuren in Baden-Württemberg", sagte Schmiedel abschließend.
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